Liebe & Beziehung

Emotionale Abhängigkeit: Ist sie immer ungesund?

Emotionale Bindung muss nicht immer ungesund sein. Der Unterschied zwischen emotionaler Abhängigkeit, individueller Unabhängigkeit und Interdependenz.

Phillip Horch

Muss emotionale Abhängigkeit immer ungesund sein? Vom Unterschied zwischen Individueler Unabhängigkeit, Interdependenz, emotionaler Unabhängigkeit und ihrem Zusammenhang mit den Bindungsstilen.

Eine Beziehung zu pflegen heißt immer auch, sich zu binden. Und oft auch: Eine wechselseitige Abhängigkeit einzugehen. Doch wann wird es ungesund? Um das herauszufinden, hilft es, sich die verschiedenen Arten von emotionaler Abhängigkeit in Beziehungen anzuschauen. Grundsätzlich können wir zwischen drei Beziehungstypen unterscheiden.

Individuelle Unabhängigkeit: „Ich schaffe es auch alleine!“

Menschen, die sehr viel Wert auf die eigene Unabhängigkeit legen, fällt es nicht immer leicht, sich zu binden. Oft ist ihr Bedürfnis nach Autonomie groß, während sie vor zu enger Bindung zurückschrecken. Wir sprechen hier auch vom vermeidenden Bindungsstil.

Emotionale Abhängigkeit: „Ich tue alles für dich – auch wenn ich mich dabei verliere!“

Menschen mit einem ängstlich-ambivalenten Bindungsstil neigen dazu, sich an ihre(n) Partner:in zu klammern. Dabei laufen sie Gefahr, in eine emotionale Abhängigkeit zu geraten. Sie stellen das Wohl ihrer Partner:in dann über ihr eigenes Wohl. Das ist häufig auch für den Gegenpart unangenehm, vor allem, wenn er oder sie das Gefühl bekommt, dass die Beziehung aus dem Gleichgewicht gerät.

Wie erkenne ich, ob ich emotional abhängig bin?

Es gibt einige Fragen, die man sich stellen kann, um herauszufinden, ob man emotional abhängig ist. So gilt es zunächst, herausfinden, ob die Beziehung ausbalanciert ist. Kümmert sich vielleicht einer von beiden um viel mehr als der oder die andere? Gibt es auf der anderen Seite jemanden, der sich eingeengt fühlt oder sich nach mehr Freiheit sehnt? Beides könnten Anzeichen dafür sein, dass auf einer Seite eine emotionale Abhängigkeit besteht.

Wenn du das Gefühl hast, in eine emotionale Abhängigkeit geraten zu sein, versuche nun, herauszufinden, wie du dorthin gekommen bist. Hast du vielleicht Angst, verlassen zu werden? Wenn ja, woher kommt dieses Gefühl? Nun ist es auch wichtig, mit dem Partner oder der Partnerin zu sprechen und den Beziehungsstatus zu checken. Wollt ihr beide das Gleiche? Gibt es vielleicht Dinge, die ihr gerne ändern würdet? Hier gilt: Seid ehrlich zueinander und redet offen über eure Wünsche und Probleme.

Die letzte Frage lautet: Was müsste anders sein, um mehr Interdependenz in eurer Beziehung zu schaffen?

Interdependenz: Die Kunst, zu lieben, ohne sich aufzugeben

Die Interdependenz ist die gesündeste Form, in einer Beziehung zu leben. Menschen, die in solch einer wechselseitigen Beziehung leben, führen sie, ohne sich dabei zu verlieren. Beide helfen und wertschätzen sich gegenseitig, ohne dafür die eigenen Werte oder Moralvorstellungen aufzugeben.

Nehmen wir zum Beispiel Mona und Laura. Die beiden sind seit eineinhalb Jahren ein Paar und führen eine liebevolle Beziehung. Laura hat öfter das Bedürfnis, mal rauszukommen und geht gerne Reisen. Am Anfang hatte Mona damit ein Problem. Sie hatte immer Angst, dass Laura nicht mehr zurückkommt und sie sitzen lässt. Sie war zum Teil richtig eifersüchtig, wusste aber gar nicht so recht, auf wen oder was. In solchen Situationen hat sie angefangen zu klammern und Laura hinterherzutelefonieren – sie war emotional abhängig von ihr. Laura hingegen hat das ganz schön belastet. Sie hat dann sogar überlegt, die Beziehung zu beenden und erst recht den Drang gehabt, das Weite zu suchen. Doch dann haben die beiden sich ein Herz genommen und ausführlich miteinander geredet.

Schnell haben sie herausgefunden, dass Monas Misstrauen mit einigen negativen Erfahrungen zu tun hat, die sie in der Vergangenheit gemacht hat. Dann hat Mona damit begonnen, an sich und ihrem Bindungsstil zu arbeiten. Das hat eine ganze Menge Arbeit gekostet und es ging auch nicht ohne die Hilfe ihrer Therapeutin. Doch irgendwann hat sie es geschafft, ihren Bindungsstil zu ändern und selbstsicherer zu werden. Seitdem kann sie Laura ohne ein schlechtes Gefühl reisen lassen und die Zeit alleine sogar genießen! Inzwischen führen die beiden eine interdependente Beziehung. Keiner muss seine Freiheiten oder die eigene Unabhängigkeit aufgeben und doch können sie sich aufeinander verlassen.

Bei der Interdependenz haben wir es also mit Menschen vom sicheren Bindungstyp zu tun. Wenn du erfahren möchtest, wie man sich sicher bindet und warum es für unsere Gesundheit so wichtig ist, sichere Bindungen einzugehen, empfehlen wir dir diesen Artikel.

Du würdest deine Beziehung gerne ändern, aber weißt nicht, wie? Du und dein(e) Partner:in kommt immer wieder an den selben Punkt, den ihr nicht ändern könnt? Lasst uns drüber reden! Buche noch heute eine Probesession mit einer/einem unserer Coaches, ganz einfach über unsere App.

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