Sex & Intimität

Sex auf Knopfdruck? Zu Gast in deinem Gehirn

Wenn die Lust auf Sex schwindet, suchen viele an der falschen Stelle nach Fehlern. Um das zu verstehen, muss man sich das System der sexuellen Erregung und der sexuellen Hemmung anschauen.

Phillip Horch

Wenn es beim Sex nicht mehr funktioniert, suchen viele an der falschen Stelle nach Fehlern. Vom System der sexuellen Erregung und wie es gehemmt wird.

Stell dir vor, dein Hirn wäre ein Cockpit. Dort sind viele Hebel, Schalter und Knöpfe. Da ist zum Beispiel der Schalter für Hunger oder der Knopf für Bewegung – von beiden weißt du, wie sie an und ausgehen. Und dann gibt es da noch einen Schalter, der für Sex steht. Für den suchen wir jetzt die Bedienungsanleitung.

Das sexuelle Erregungssystem

Der Hebel ist momentan in der neutralen Position. Wie wird er umgelegt? Um das herauszufinden, schauen wir kurz unter die Schaltzentale und beobachten, wo die ganzen Kabel hinführen. Es gibt Kabel für jeden deiner Sinne: Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Berühren sowie einen für deine Vorstellungskraft. Je nachdem, wie stark die einzelnen Verbindungen aktiviert werden, umso stärker wird sich der Hebel nach vorne bewegen, Richtung Sex.

Was dann passiert, weißt du: Es fängt an zu kribbeln, dir wird warm, der Strom wird direkt von der Schaltzentrale in deinen Körper bis in deine Genitalien geschossen. Kurz um: Du wirst erregt. Der Schalter ist auf Volldampf, das sexuelle Erregungssystem ist aktiviert. Das Verrückte daran ist, dass du meistens gar nicht mitbekommst, wie der Schalter aktiviert wird. Die Kabel dafür verlaufen zu einem großen Teil in deinem Unterbewusstsein und dein Gehirn sucht fast die ganze Zeit nach Reizen, um den Schalter umzulegen. Schließlich ist dieser Schalter für den Erhalt der menschlichen Spezies überlebenswichtig!

Abturner: Das System der sexuellen Hemmung

Der Hebel kann natürlich auch auf „Aus“ gestellt werden, und das sogar auf zwei verschiedene Arten. Die erste Art, durch die das System der sexuellen Hemmung aktiv wird, funktioniert im Prinzip wie der An-Knopf. Wenn dein Gehirn beim Scan auf unangenehme Gerüche, Bilder, Geräusche, Berührungen, Geschmäcker oder auch Gedanken stößt, wird es schnell dafür sorgen, dass sich dein Erregungs-Schalter in die andere Richtung bewegt.

Und das ist auch gut so. Denn auf diese Weise schützt dich dein Gehirn vor unangemessener Erregung und peinlichen Situationen – etwa, wenn du gerade am Weihnachtsabend bei deiner Familie sitzt oder im Café mit deinen Freunden. Sexuelle Erregung wäre dann eher unpassend. Alle diese Arten der sexuellen Hemmung können ruckartig aktiviert werden und als Abturner die Lust recht zuverlässig ausschalten.

Die zweite Art stellt den Schalter ein bisschen zurück, gerade so dass er noch auf „An“ ist, jedoch nicht ganz. Er klemmt dann ein bisschen und es kann sehr viel länger dauern, bis du zum Ziel kommst (wenn überhaupt). Das hat dann oft psychische Gründe, etwa bei Versagensangst oder Leistungsdruck.

Was tun, wenn es klemmt?

Wenn der Hebel klemmt oder gar nicht mehr angeht, neigen viele Menschen dazu, daran zu rütteln und zu versuchen, ihn nach vorne zu drücken. Dabei konzentrieren sie sich häufig auf den An-Schalter, auf das System der sexuellen Erregung, anstatt sich anzusehen, wie er ausgeschaltet wurde. Auch der Griff zu Hilfsmitteln scheint sich anzubieten: Viagra für den Mann, Flibanserin für die Frau soll den Sex wieder geradebiegen. Auf lange Sicht gesünder wäre es jedoch, sich das System der sexuellen Hemmung genauer anzusehen. Wenn bei dir gerade der Schalter aus ist, beantworte folgende Fragen für dich.

  • Wie ist dein eigenes Körperbild? Bist du zufrieden mit dir?
  • Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie hoch ist dein Erschöpfungslevel zur Zeit?
  • Hast du genug Zeit für dich und für deine Sexualität?
  • Wie glücklich bist du in deiner Beziehung?
  • Hast du privaten oder beruflichen Stress?

Bei der ehrlichen Beantwortung der Fragen kann es gut sein, dass du auf einige Dinge stößt, die deinen Schalter blockieren. Wenn du sie gefunden hast, wird es Zeit für Selbstfürsorge. Überlege dir nun: Gibt es Möglichkeiten, mehr Freiräume zu schaffen? Was könntest du tun, um genug Platz für deine Sexualität zu schaffen?

Beachte auch, dass solche Prozesse viel Zeit und Geduld brauchen. Die Leitungen, mit denen die Schalter in deinem Cockpit verkabelt sind, sind verworren und lang. Gönne dir die Zeit, sie mit aller nötigen Sorgfalt zu untersuchen!

Du würdest gerne etwas an deinem Sex-Leben ändern, aber weißt nicht wie? Buche eine Session mit einer/einem unserer Coaches in unserer App und rede darüber!

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