Liebe & Beziehung

Emotional Zuhause: Warum gute Beziehungen so wichtig für die Gesundheit sind

Gesunde Beziehungen gehören zu den wichtigsten Grundvoraussetzungen für mentale und körperliche Gesundheit - in der Liebe, Freundschaft und Familie.

Phillip Horch

Mit großen Augen schaut Carla ihre Freundin Rosa an, als die von ihrer Beziehung erzählt. Alles läuft super, auch noch nach vier Jahren, der Sex ist bombastisch und irgendwie passt alles. Das sagt Rosa immer. Irgendwie passt alles. Carla gönnt ihr das. Aber sie ist auch ein bisschen neidisch. Wie macht Rosa das nur?

Rosa hat, das hat Carla bisher nur am Rande mitbekommen, viel an sich gearbeitet. Früher hatte sie Probleme, sich zu binden, ihre Beziehungen sind immer nach ein paar Monaten in die Brüche gegangen. Sie hatte einen ängstlichen Bindungsstil – sie war anhänglich und hat mit ihrer klammernden Art ihre Partner immer nach kurzer Zeit verscheucht.

Doch nach viel Arbeit an sich selbst hat Rosa es geschafft, einen sicheren Bindungsstil zu erreichen. Und deswegen passt auch irgendwie alles, wie sie so oft sagt. Denn ein sicherer Bindungsstil ist nicht nur wichtig für die Beziehungsgesundheit, sondern wirkt sich auf unser gesamtes Wesen aus. So haben Forschungen von Mario Mikulincer und Phillip R. Shaver aus dem Jahr 2016 ergeben, dass ein sicherer Bindungsstil eng mit mentaler Gesundheit und allgemeinem Wohlbefinden verknüpft ist. Wer sich sicher bindet, hat eine hohe Stresstoleranz, geht optimistischer durchs Leben und hat ein gesundes Selbstbewusstsein. Warum das so ist? Ein sicherer Bindungsstil schafft eine innere Ruhe, man weiß, wo man emotional zu Hause ist.

Sichere Beziehungen sind wichtig – nicht nur in der Liebe

Der sichere Bindungsstil ist aber nicht nur auf die Liebesbeziehung beschränkt. Die Vorteile einer sicheren Bindung kann man auch bei Freunden, Familien und engen Bindungspersonen spüren.

Grundsätzlich bringt die Fähigkeit zu einem sicheren Bindungsstil auch die Fähigkeit mit sich, seine Gefühle ins Gleichgewicht zu bringen. Das bedeutet natürlich nicht, dass Menschen mit einem sicheren Bindungsstil keine Wut, Angst oder keinen Ärger spüren. Aber sie schaffen es viel eher, diese Gefühle wahrzunehmen, sie zu akzeptieren und in ihren Alltag zu integrieren.

Carla ist da nicht ganz so im Reinen mit sich wie ihre Freundin. Sie hatte schon immer Probleme damit, sich anderen zu öffnen und Beziehungen zu pflegen. Gerade in der Liebe bekommt sie mit der Zeit immer Angst, dass sie verletzt wird – das war schon immer so. Sie hat auch Probleme damit, ihre Gefühle zuzulassen, lieber schiebt sie sie beiseite und lenkt sich mit anderen Sachen ab. So ganz funktioniert das aber nicht. Spätestens, wenn sie abends im Bett liegt, kommen die Sorgen zurück und rauben ihr den Schlaf. Deswegen kann sie sich auch oft schlecht konzentrieren und ist immer ein bisschen angeschlagen.

Carlas Beispiel zeigt uns ganz gut, dass ein unsicherer, in diesem Fall ein vermeidender Bindugsstil, unser Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Carla schafft es nicht, sich sicher zu binden und gerät deshalb aus dem inneren Gleichgewicht. Und das wirkt sich auf ihr ganzes Leben aus. Durch den Schlafmangel kann sie sich schlecht konzentrieren, hat deswegen Probleme auf der Arbeit und im Gespräch mit Freunden – eine Spirale, die in die falsche Richtung geht.

Doch was kann Carla tun, um ihren Bindungsstil zu ändern?

  • Üben, in sich reinzuhorchen: Welche Gefühle begleiten mich im Alltag, die ich wegschiebe?
  • Achtsamkeit trainieren: Wie bleibe ich bei der Sache, ohne mich abzulenken?
  • Negative Gefühle zulassen: Auch wenn es manchmal unangenehm ist: Gefühle wollen gefühlt werden!
  • Sorgen und Ängste kommunizieren: Mit jemandem darüber zu reden holt die Gefühle von innen nach außen, dann ist man nicht mehr allein mit ihnen.

Klar, keine:r kann seine:n Bindungsstil von heute auf morgen ändern und auf einmal ist alles Friede-Freude-Eierkuchen. Doch mit Übung und Geduld lässt sich ein sicherer Bindungsstil erreichen – auch für Carla!

Mit dem Mitgefühl kommt das Glück

Und die Arbeit lohnt sich. Nach John Bowlby (1988) ist die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und enge Bindungen aufzubauen, der ultimative Barometer für die Gesundheit und eine positive Funktionsweise unseres Selbst.

Menschen, die enger mit ihren Mitmenschen verbunden sind, sind in der Regel glücklicher, körperlich gesünder und leben Länger. Dabei geht es nicht unbedingt darum, in einer klassischen, monogamen Partnerschaft zu leben. Generell gilt hier: Es ist nicht so wichtig, wie viele Beziehungen wir pflegen, sondern wie eng die Bindungen sind. Weniger ist mehr!

Es geht also nicht (!) darum, mit aller Gewalt in einer Beziehung zu leben. Unglückliche, ungesunde Beziehungen können uns auf Dauer mehr schädigen, als alleine zu leben. Auch Singles können ein gesundes, erfülltes Leben mit sicheren Bindungen führen! Zu den Bindungen zählen schließlich auch die zu Freunden und zur Familie.

Ungesunde Bindungen können auf der anderen Seite Schaden auf die psychsiche und körperliche Gesundheit haben. Das gilt übrigens schon in der Kindheit: Unsichere Beziehungen zu unseren Eltern können weite Kreise ziehen und uns bis in das Erwachsenenalter beeinflussen.

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