Kommunikation

Gefühlschaos – Wie reaktive Emotionen unser Leben bestimmen

Reaktive Emotionen überlagern Kernemotionen wie Angst, Wut, Traurigkeit, Scham, Freude oder Glück. Es ist nicht immer leicht, mit ihnen umzugehen.

Phillip Horch

Reaktive Emotionen oder auch Sekundäremotionen überlagern unsere Kernemotionen wie Angst, Wut, Traurigkeit, Überraschung, Scham, Freude oder Glück. Sie haben dabei unter anderem die Funktion, uns vor Verletzlichkeit zu schützen. Wie wir mit ihnen umgehen können.

So unterschiedlich wir Menschen auch sein mögen, in unseren Emotionen sind wir alle gleich. Sie mögen zwar durch unterschiedliche Dinge, Gesten, Gerüche, Erinnerungen oder Gespräche ausgelöst werden, aber in ihrem Kern sind sie bei allen Menschen gleich. In der Wissenschaft unterscheidet man hier zwischen den Kernemotionen und den reaktiven Emotionen.

Die Kernemotionen

Die Kernemotionen haben wie alle Gefühle Funktionen. Diese gibt es schon so lange wie die Menschheit selbst.

  • Angst: hilft uns dabei, uns vor möglichen Gefahren zu schützen.
  • Wut: gibt uns die Kraft, auf eine wahrgenommene Bedrohung einzugehen.
  • Traurigkeit: gibt uns den Impuls, Trost zu suchen.
  • Überraschung: gibt uns eine erhöhte Aufmerksamkeit, um eine neue Situation wahrzunehmen und einzuschätzen.
  • Scham: drängt uns zurück und leitet uns dazu, nicht gesehen werden zu wollen.
  • Freude und Glück: helfen uns dabei, entspannt und voller Energie auf andere zuzugehen.

Nun haben wir jedoch nicht immer die Möglichkeit, diese Gefühle auszuleben und ihnen den nötigen Raum zu geben. Vielleicht haben wir schon in der Kindheit gelernt, gewisse Gefühle nicht zuzulassen. Man denke hier etwa an die verstaubten Rollenbilder, an Männer die nicht weinen dürfen und an Frauen, die still sein sollen. (Ganz zu schweigen von nicht-binären Menschen, die in diesen Rollenbildern erst gar keinen Platz finden dürfen!). Doch nur, weil man Gefühle nicht zulässt, heißt das nicht, dass sie weg sind. Gefühle finden immer ihren Weg.

Die reaktiven Emotionen (Sekundäremotionen)

Wenn wir unsere Kernemotionen nicht zulassen, können sie sich verändern und werden mit der Zeit sogar stärker. So kann Wut in Weißglut umschlagen, Trauer zur Depression anschwellen und Angst zur rasenden Eifersucht werden. Sie können uns in Konfliktsituationen regelrecht überrollen, sodass wir gelähmt sind – wie ein Käfer, der auf dem Rücken liegt.

Die reaktiven Emotionen (Sekundäremotionen) sind immer Reaktionen auf unsere Kernemotionen. Oft steckt dahinter ein Schutzmechanismus. Denn unsere Kernemotionen machen uns oft sehr verletzlich, da erscheinen die reaktiven Emotionen im ersten Moment einfacher handzuhaben. Es kann auch sein, dass wir es einfach gelernt haben, die Kernemotionen nicht zuzulassen, etwa durch Erziehung oder Erfahrungen in der Vergangenheit. Vielleicht kennst du das auch von dir oder Freunden: Wenn manche Menschen traurig sind, reagieren sie mit Aggressivität oder Gefühlstaubheit. Die echte Trauer verstecken sie dann. Das heißt aber nicht, dass die Kernemotion weggeht, sie bleibt nur verborgen hinter der reaktiven Emotion.

Reaktive Emotionen in der Beziehung – was wir tun können

Für unsere Beziehungen können die reaktiven Emotionen giftig sein. Mit Menschen, die aus dem Nichts anfangen, zu rasen und zu toben oder sich beim kleinsten Streit in ihre emotionale Höhle verkriechen, ist es schwierig, eine gesunde und wertschätzende Kommunikationsgrundlage zu bauen.

Umso wichtig ist es, tief in sich hineinzuhören und genau hinzusehen. Wenn die Gefühle Überhand nehmen und damit drohen, einen zu überwältigen, hilft es, Abstand zu gewinnen. Einen Schritt zurück zu gehen und zu fragen: Warum fühle ich mich gerade, wie ich mich fühle? Vielleicht schafft man es dann, zu den Kernemotionen zurückzugehen. Und über die kann man immer reden. Dabei ist es jedoch enorm wichtig, bei den eigenen Gefühlen zu bleiben und diese achtsam mit dem Partner oder der Partnerin zu teilen. Und dabei nicht auf die vier apokalyptischen Reiter der Kommunikation hereinzufallen.

Du weißt einfach nicht, wie du mit deinen Gefühlen umgehen sollst? Du würdest gerne lernen, wie du wertschätzender mit deinem Partner oder deiner Partnerin sprichst, ohne dabei verletzend zu werden? Lass uns reden! Buche noch heute einen Termin mit einem/einer unserer Coaches, ganz einfach in unserer App.

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